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Weitergeleitet zu Geographische Länge

Die '''geographische Länge''', auch '''Längengrad''' oder kurz ''Länge'' genannt (, internationales Kürzel ''long'' oder ''LON,'' Formelzeichen ), beschreibt eine der beiden eines Ortes auf der , und zwar seine Position östlich oder westlich einer ''definierten'' (willkürlich festgelegten) Nord-Süd-Linie, des s.

Definition

Die geographische Länge ist ein Winkel, dessen Weite vom Nullmeridian (0°) ausgehend bis 180° in östlicher und 180° in westlicher Richtung gemessen wird. dieses Winkels ist der Mittelpunkt der gedachten Erdkugel, ein Schenkel geht durch den Nullmeridian und der andere durch den Meridian, auf dem der Ort liegt, dessen geographische Länge angegeben werden soll.
  • Orte mit derselben Länge liegen auf demselben ''''. Ein Meridian verläuft von zu Pol und ist die Hälfte eines es.
  • Zur Bestimmung eines Punktes auf der Erdoberfläche ? zur Angabe seiner ? wird zusätzlich die Angabe seiner als zweite benötigt.

Unterteilung

Die geographische Länge wird traditionell im mit , und angegeben. Hierbei ist ein Grad gleich 60 Minuten und, ähnlich wie in Zeitangaben, eine Minute gleich 60 Sekunden . Ein hat 360° oder 21.600?; bei werden Nachkommastellen angegeben. Ein dauert durchschnittlich 24 n; ein Unterschied von 360°/24 = 15° in geographischer Länge entspricht daher einem Zeitunterschied von einer Stunde ? unabhängig von der (siehe auch ).

Distanzen

Vom Erdmittelpunkt aus gemessen entspricht eine entlang des Äquators dem 21.600stel eines Großkreises von etwa 40.075,017 km, also einer von etwa 1855,32 m.

Ortsfestlegung

Nullmeridian

Da es für die Meridiane keine natürliche Nullmarke gibt, wie der sie für die Breitenmessung darstellt, muss ein Nullmeridian ''definiert'' werden. Dafür wurden in der Vergangenheit unterschiedliche Festsetzungen getroffen. Erst 1884 wurde weltweit einheitlich derjenige Meridian festgelegt, auf dem sich die Mittelachse eines bestimmten Teleskops des in London befindet.

Schreibweisen der Zahlenwerte

Statt des Vorzeichens (traditionell + Ost, ? West) ist auch E bzw. W zulässig. Die Abkürzung E für Ost (von engl. ) wird beispielsweise von der für und maßgeblichen DIN 13312 empfohlen, um Fehler durch Verwechslung von O mit 0 oder mit der französischen Abkürzung für West (?ouest?) von vornherein auszuschließen.

Die Werte der Längengrade liegen zwischen 180°W und 180°O beziehungsweise zwischen ?180° und +180° Länge (Long). Vor allem in der Seefahrt werden für die Längenangaben 3-stellige Ziffernfolgen bei den Gradangaben bevorzugt, zum Beispiel 010° 43,1? E. Dadurch wird die Unterscheidung zu den Breitenangaben deutlicher hervorgehoben, deren Wertebereich von 90°N bis 90°S beziehungsweise von +90° bis ?90° Breite (Lat) reicht, womit bei der Gradangabe nicht dreistellige Zahlen erreicht werden.

Die geographische Länge kann mit unterschiedlicher Genauigkeit angegeben und in verschiedenen Formaten dargestellt werden, z. B.:
  • : 10° Ost
  • : 13° 19? O
  • : ?016° 55,2?
  • : 139° 45? 59?? E
  • : 122,4192° W (Dezimalschreibweise)
  • Position des über dem Äquator 1989: 19° 12'

Fehlt die Angabe O, E oder W, so stehen positive Werte für östliche Länge und negative für westliche Länge.

Geschichte

Der griechische und Mathematiker (ca. 190?120 v. Chr.) teilte die Erde in ostwestlicher Richtung erstmals in 360 .

In der europäischen Seefahrt war das der Längenzählung lange Zeit uneinheitlich. Vom 2. Jahrhundert n. Chr. bis ins 19. Jahrhundert dominierte der , der von festgelegt wurde und sich auf die westlichste kanarische Insel El Hierro (17° 40? W) bezieht.

Je nach Nation bezogen sich Koordinatennetze auf Nullmeridiane in , oder . Erst auf der , Washington 1884, wurde bei London weltweit festgelegt, unter anderem weil britische Seekarten weltweit verwendet wurden.

Ermittlung der geographischen Länge

Während die durch von n der oder des s relativ einfach bestimmbar ist, gestaltete sich die Bestimmung der aktuellen geographischen Länge mit ähnlicher Genauigkeit über lange Zeit extrem schwierig. Dieses für die See bedeutsame wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts gelöst. Dazu sind sehr genau gehende en notwendig, die auch bei stärkstem Seegang verlässlich funktionieren, ohne durch Wettereinflüsse wie Hitze und Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt zu werden. Die erste Uhr, die diese Voraussetzungen erfüllte, war die ?H4?, die vom Tischler gebaut und im März 1762 fertiggestellt wurde. Das hierfür von der Längenkommission des britischen Parlaments ausgelobte Preisgeld von 20.000 Pfund erhielt Harrison erst nach einem Erlass des Königs im Jahr 1773. Um die erforderliche Genauigkeit zu erreichen, hatte er seine Uhr unter Verwendung von nahezu reibungsfreien Kugellagern und systemen (Temperaturunabhängig) hergestellt.

Als 1866 ein für in , Irland, anlandete, konnten Abweichungen in den Längendifferenzen zwischen Nordamerika und Europa, die zuvor Ungenauigkeiten von bis zu 850 m aufwiesen, am 24. Oktober 1866 durch Austausch von Telegrafiesignalen und damit einer der Messungen deutlich verringert werden.

Die Angabe einer geographischen Länge kann im Sekundenbereich variieren, wenn unterschiedliche e oder ein anderes verwendet wird.

Heutzutage wird die geographische Länge meist mittels bestimmt.

Siehe auch

Literatur

  • : ''Längengrad.'' Taschenbuch ISBN 3-442-72318-3 (Illustrierte Ausgabe ISBN 3-8270-0364-4)

Weblinks

Einzelnachweise